Die Mountainbike-Abteilung feiert ihr 20-jähriges Bestehen, Covid-bedingt mit einem Jahr Verspätung.

«In einem kleinen Städtchen, in einem kleinen Land, mit hohen Bergen…», so stimmt Obmann Marcel Suter neulich die rund sechzig Anwesenden im Lokal der Guggi Zunft auf die märchenhafte Geschichte der Mountainbike-Abteilung des ESV Olten ein. Es wird ein Abend, der auf zwei Jahrzehnte steile Abteilungsgeschichte, auf hunderte kurvenreiche Ausfahrten in die Oltner Umgebung, in der Schweiz und im Ausland sowie auf zahlreiche denkwürdige Anekdoten zurückblickt. Allem voran wird deutlich: Hier frönen nicht nur sport- und naturbegeisterte Männer und Frauen gemeinsam ihrer Leidenschaft auf zwei Rädern, hier ist über Jahre eine eingeschweisste Truppe entstanden, für die Teamgeist, Solidarität und Freundschaft so zentral sind, wie das kühle Bier am Ende einer jeden Tour.

Hervorgegangen war die im ESV Olten neugegründete Mountainbike-Abteilung im Jahr 2000 aus der aufgelösten Handball-Spielgemeinschaft ESV/TV Olten. Der Wechsel zur damals noch jungen Trendsportart Mountainbiking verlief nahtlos und im Rekordtempo, wie Andreas Wittwer, Vorstandmitglied des ESV festhält. Verbrachte man früher die Samstagnachmittage in der Turnhalle mit Meisterschaftsspielen, wurden sie fortan für Ausfahrten in der Gruppe genutzt. Aktivitäten und Mitgliederzahl stiegen kontinuierlich. Zu den Samstagsausfahrten kamen ganze Wochenenden und ab 2008 jedes Jahr eine Bike-Woche im Ausland dazu. Die Ansprüche an das Material stiegen mit den zunehmend herausfordernden Touren. Fahrtechnik und körperliche Fitness wurden verbessert, um in schwierigem Gelände oder an einem 24Stunden-Rennen zu bestehen. Inzwischen zählt der älteste Aktive siebzig Lenze, und der eine oder die andere hat das Mountainbike gegen ein e-Mountainbike getauscht. Doch das tut der Leidenschaft, dem Naturerlebnis und vor allem dem Geist in der Gruppe keinen Abbruch. Der gute Ruf der Abteilung sei eine Visitenkarte für den ESV und darüber hinaus.  Immer wieder stünden die Mountainbiker:innen bei Sportveranstaltungen in Olten und Umgebung unterstützend im Einsatz, lobte Andreas Wittwer und mahnte an, diese Werte an die junge Generation weiterzugeben. Der Präsident des Turnvereins Olten und ehemalige Stadtpräsident Ernst Zingg will die Mountainbike -Abteilung als die 9. Riege des TVO verstanden haben und sichert seinem Verein damit etwas von der Vorbildrolle, die die Bike-Abteilung innehat. ESV und TVO würden sich ergänzen und trügen zu Vielfalt, Sportlichkeit, Kameradschaft und Lebensqualität bei, so Zingg.

Dass diese vier Qualitäten in der Gruppe ausgeprägt vorhanden sind, bestätigen auch die Inhaber der Bike-Schulen auf La Palma und im österreichischen Schladming per eingespielter Videobotschaft. Und Nino Schurter, mehrfacher Mountainbike-Weltmeister liess es sich nicht nehmen, die Abteilung mit einem signierten Poster zum Jubiläum zu beglückwünschen.

Dass sämtliche Touren, Reisen und Anlässe stets tadellos und bis ins kleinste Detail geplant und organisiert sind, ist das unbestrittene Verdienst von Abteilungsleiter Marcel Suter. Sein unermüdlicher Einsatz und seine umsichtige Führung wurden in Versform gewürdigt und mit einer Standing Ovation im Saal unterstrichen: «Was für die Reformation Martin Luther, ist für uns Marcel Suter.» Die gut drei Dutzend aktiven Mountainbiker:innen haben in zwanzig Jahren beschreiblich und unbeschreiblich Schönes erlebt und viel Glück gehabt. Schwere Unfälle mit bleibenden Schäden gab es bisher keine. So sehen sie mit Freude der bald 500. Tour entgegen. Entsprechend endet der Abend mit den Worten: «Und wenn sie nicht gestorben sind, dann biken sie noch morgen, übermorgen und überübermorgen…

Autorin: Amira Hafner-Al Jabaji

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